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KOMPETENZ FÜR MORGEN – WORAUF ES JETZT ANKOMMT!

Vor einigen Wochen hatten wir die Veranstaltung zu den Future Skills der Klett Corporate Education angekündigt, jetzt ist das Interview mit Anja auch in der Einzelansicht verfügbar. Prof. Henseler von der Hochschule Pforzheim besprach im Austausch mit ihr die mitgebrachten 5 Thesen. Die adressierten Zielgruppen waren vor allem Berufsberater*innen in den öffentlich finanzierten Berufsagenturen, aber auch private Personaldienstleister*innen oder Menschen in den entsprechenden Verbänden.

Hier das Video-Interview

KLETT Professional FUTURE SKILLS 2021

Hier die angezeigten Thesen

Und hier die ausformulierten Thesen in der Vorbereitung

These 1

Die Lebens- und Arbeitswelt verändert sich durch die digitale Transformation grundlegend. Wollen wir zudem als Gesellschaft die Voraussetzungen schaffen, der Klimakrise so gut wie irgend möglich zu begegnen, müssen wir jetzt aus unseren jeweiligen Silos raus und alle zusammen anpacken: Unternehmen, Angestellte, Selbstständige, Freelancer, Arbeitslose, Senior*innen, Bildungsanbieter – und die jungen Menschen.

These 2

Es braucht eine realistische, objektive Perspektive auf “Kompetenz”. Sie setzt sich aus verschiedenen Ebenen zusammen. Neben den notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, dem erforderlichen Wissen und der Persönlichkeitsentwicklung der Einzelnen, braucht es unbedingt eine förderliche Kultur und eine adäquate Infrastruktur, ohne die Menschen gar nicht kompetent handeln können. Das bedeutet übersetzt in die digitale Welt: Wir brauchen mehr Offenheit für Digitales und natürlich auch einen sehr guten Netzzugang. Für alle!

These 3

Mit unseren bekannten Weiterbildungsroutinen mit langatmigen Akkreditierungs- und finanziellen Abstimmungsprozessen können wir der Geschwindigkeit des Wandels am Arbeitsmarkt nicht adäquat begegnen. Wir brauchen insgesamt mehr Flexibilität und Offenheit für zeitgemäße Lernformen, die sich nicht entlang des alten Wasserfalls-Modells praktizieren lassen. Alle Menschen brauchen individuelle Zugangswege und unterschiedliche Unterstützungen. Manchmal helfen sie sich gar selbst. Lassen Sie sie! Aber fördern Sie alle, die sich bewegen wollen.

These 4

Es ist eine Umkehrung des Kompetenzgedankens notwendig: Menschen haben je unterschiedliche Talente und Stärken, die sie erkennen und ausbauen wollen. Auch jenseits von Anstellungen in Unternehmen. Das Bildungssystem ist verantwortlich, diesen sehr individuellen Interessen eine begleitende Rahmung zur Verfügung zu stellen, damit die Menschen selbst entscheiden und sich ausprobieren können in neuen Berufen. Bieten Sie vielfältige Wege! Lassen Sie die Menschen selbst entscheiden! Auch wenn sie eventuell mit der Zeit erst erkennen, dass ein Angebot nicht für sie geeignet ist. Alle sprechen von Fehlerkultur lernen – leben wir sie endlich!

These 5

An vielfältigen Lernangeboten mangelt es aktuell nicht – spätestens das Internet hat es ermöglicht, dass heute theoretisch jede*r lernen kann, was und wie man will. Wir sollten die Zugänge endlich freiräumen – den Menschen vielfältige Wege eröffnen, wie sie ihr Kompetenzprofil weiter ausbauen. Wir brauchen gesamtgesellschaftlich die Weiterentwicklung jedes einzelnen Talentes. Selbst wenn es nicht am Arbeitsmarkt der Erwerbstätigen platziert wird, brauchen wir in der freiwilligen Arbeit ebenso wie in der Betreuungsarbeit, ja, selbst in der alltäglichen Hausarbeit eine Offenheit gegenüber modernen, zeitgemäßen Digitalformaten, die die Umwelt schützen. Wir brauchen jetzt jede Initiative von Einzelnen, um die kollektive Intelligenz unserer Gesellschaft zur Lösung unserer Probleme zu schärfen und immer weiterzuqualifizieren.

Fazit

Seien Sie flexibel. Lassen Sie neue Wege zu. Fördern Sie die Digitalkompetenz aller – auch über digitale Lernangebote. Wir müssen uns der Zukunft pragmatisch annähern – und das bedeutet: Lieber die Freiräume der Regularien nutzen und auf “Fair Use” setzen. Selbst wenn Einzelne dies ausnutzen – über alle Menschen hinweg betrachtet, kommen wir nur so weiter! Hören Sie auf Ihre Kund*innen! Sie ahnen zumeist, was sie brauchen. Lassen Sie der vorhandenen Kreativität ihren freien Lauf. Und wenn jemand nicht weiß, was er/sie will: Dann unterstützen wir diese Menschen dabei als Gesellschaft, ihre Berufung zu finden. Wir müssen das Lernen lernen lernen – alle zusammen!

Eine Antwort auf „KOMPETENZ FÜR MORGEN – WORAUF ES JETZT ANKOMMT!“

[…] Ich bin gerade über die kurzen Thesen gestolpert, die Anja C. Wagner im November auf einem Online-Event, den KLETT Professional FUTURE SKILLS, hochhalten durfte, und verlinke sie an dieser Stelle – auch weil es sich lohnt, auf den Seiten von FROLLEINFLOW einmal links und rechts zu stöbern. Die Thesen selbst sind kurze Appelle, passend zum Jahreswechsel, mit Stichworten wie: „mehr Offenheit für Digitales“, „mehr Flexibilität und Offenheit für zeitgemäße Lernformen“, „eine begleitende Rahmung“. Sie schließen mit dem Satz: „Wir brauchen jetzt jede Initiative von Einzelnen, um die kollektive Intelligenz unserer Gesellschaft zur Lösung unserer Probleme zu schärfen und immer weiterzuqualifizieren.“ Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, 2. Dezember 2021 […]

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