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Von China lernen heißt Wissenschaft wertschätzen

Das Nature-Magazin feiert seinen 150. Geburtstag und blickt auf den historischen Aufstieg Chinas als Folge eines bedingungslosen Glaubens an die Bedeutung der Wissenschaft zurück.

Durch protestantische Missionare erkannten die Chines*innen recht früh die Bedeutung der Wissenschaften als Grundlage für die wachsende militärische und wirtschaftliche Macht des Westens. Sie gingen schnell dazu über, zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten ins Chinesische zu übersetzen, sodass in der Folge immer mehr Studierende ins Ausland gingen; zunächst nach Japan, später in die USA. Von dort kehrten die meisten wieder zurück in ihr Land, bauten die ersten eigenen Institute auf, um ihre wachsende Bevölkerung mit wissenschaftlichem Fortschritt ernähren zu können. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts tauchte der Satz “China durch Wissenschaft retten” (“kexue jiuguo”) häufig in populären Schriften auf.

Die Kulturrevolution in den 1960er Jahren setzte der wissenschaftlichen Forschung zwar temporär ein jähes Ende, es sei denn, sie wurde zugunsten der nationalen Verteidigung und der öffentlichen Gesundheitsversorgung genutzt. Erst mit Deng Xiaoping etablierte sich wieder eine verstärkte wissenschaftliche Infrastruktur, die zur Grundlage für den heutigen chinesischen Fortschrittsglauben wurde. 

Poster und Public Displays feiern die wissenschaftliche Entwicklung. Science Fiction ist im Buchhandel das angesagteste Genre. In gut ausgestatteten Laboren und hochmodernen Feldstationen eilt China mit dem festen Glauben an seinen Status als wissenschaftliche Supermacht voran. Es gibt noch eine weitere Geschichte auf diesem Weg, die der Beziehungen zur Außenwelt, die das Land verändert haben. In den Gipfeln und Tälern dieser Geschichte offenbart sich eine Botschaft – die Zukunft erfordert den Internationalismus, der Chinas Aufstieg in den letzten 150 Jahren vorangetrieben hat.


Artikel am 06. Oktober 2019 erschienen auf Piqd als Hinweis auf den nature-Artikel China: How science made a superpower

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