Nun hat heute Apple auf seinem #AppleEvent verkündet, bereits jetzt ihr globales Unternehmen kohlenstoffneutral zu führen. Ihre Büros, Geschäfte und Datencenter liefen alle auf erneuerbaren Energien. Zudem nutzen sie bereits 100% recycelte seltene Erden in allen Magneten. Und ab jetzt gäbe es keine Headphones und Ladekabel mehr zum iPhone, da schon genügend Adapter in der Welt seien. Auch dadurch würde der Abbau von klimaschädlichen Materialien eingespart. Insgesamt sollen so über 2 Millionen metrische Tonnen Kohlenstoff pro Jahr eingespart werden. Das wäre vergleichbar, als würde man 450.000 Autos von den Straßen nehmen. Jahr um Jahr.
Was hier jetzt klingt wie ein kleiner Werbetext für Apple, sollten wir aber einmal in den Kontext setzen: Bereits Google, Microsoft und Amazon gaben in letzter Zeit lautstark bekannt, nunmehr (komplett) auf Klimaneutralität zu setzen und (teilweise) bis 2030 gar alle bislang produzierten Treibhausgase, für die sie verantwortlich seien, wieder zurückzunehmen. Was ein starkes Commitment!
Gut, den Kapitalismus in Gänze schaffen sie jetzt nicht ab. Aber immerhin ein Eingeständnis, dass sich etwas radikal verändern muss.
Ähnlich auch Apple heute: Bis 2030 möchten sie ihr komplettes Business klimaneutral aufsetzen: Alle Produktzyklen, alle Partner-Unternehmen und die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über die Logistik, Kauf, Betrieb bis hin zum Recycling würden dann kohlenstoffneutral abgewickelt.
Ja, fragt man sich: Solch eine Aussage einmal von deutschen Wirtschaftsvertreter*innen einer ähnlich einflussreichen Branche hören, wäre doch was Feines. Wie wäre es, deutsche Autoindustrie? Das wäre doch mal ein Ziel, auf das sich hin wirtschaften ließe. Mit Vision und Anspruch und einem letzten Funken Hoffnung, dass nicht alle Manager*innen in dieser Branche nur ihr eigenes Scherflein pflegen möchten …
Na, wie wäre es? Fänd ich gut!
Artikel am 13. Oktober 2020 erschienen auf Piqd als Hinweis auf das Apple-Event vom 13. Oktober