Nun ist die Disruption auch in der Forschung angelangt: Eine neue Studie, basierend auf einem neuen algorithmischen Forschungsdesign eines Stanford-Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften, kommt zu dem Ergebnis, dass KI vor allem die Jobs von besser ausgebildeten, besser bezahlten Arbeitnehmer*innen bedrohen wird. Dazu entwickelte Michael Webb seinen eigenen Algorithmus,
um die Sprache aus 16.400 KI-Patenten mit den spezifischen Wörtern zu vergleichen, mit denen 769 verschiedene Arbeitsplätze in der offiziellen Berufsdatenbank der Regierung, bekannt als O*NET, beschrieben werden.
Betroffen sein werden demnach z. B. Radiologen, Juristen, Optiker, Marketingspezialisten, Vertriebsleiter, Programmierer und persönliche Finanzberater (weibliche Form jeweils mitgedacht 😉
Das bedeutet, hochqualifizierten Bildungsabschlüssen kommt immer weniger Zukunftstauglichkeit zu.
Mitarbeiter mit Bachelor-Abschluss sind siebenmal mehr der KI ausgesetzt als solche mit nur einem High-School-Abschluss, sagt Brookings. Und asiatisch-amerikanische und weiße Arbeiter scheinen den Veränderungen durch die KI weitaus stärker unterworfen zu sein als Hispanos oder Afroamerikaner.
Klar kann KI auch neue Berufe entstehen lassen, so dass nicht alle entlassen werden müssen. Vielmehr kalkulieren sie mit einer “Drittelregel”:
- Ein Drittel wird in andere Funktionen versetzt.
- Ein Drittel wird geschult, um neben einer neuen Maschine arbeiten zu können (im Falle von Fabrikarbeitern) oder die KI zu nutzen, um das Denken zu erweitern, Geschäftsergebnisse vorherzusagen und in ihrer Arbeit effektiver zu sein (im Falle von Wissensarbeitern).
- Und ein Drittel kann den Sprung nicht machen – oder bekommt nicht die Chance dazu.
Aber es besteht Hoffnung: Menschen möchten derzeit noch gerne mit anderen Menschen kommunizieren, obwohl die KI die Entscheidungen fällt. So können manche Menschen weiterhin ein Feature sein, sind aber nicht länger der Bug …
Artikel am 29. November 2019 erschienen auf Piqd als Hinweis auf den FastCompany-Artikel Better-educated, higher-paid workers will be ‘most affected’ by AI, per new study