Wie kommt es, dass die Gewerkschaften lautstark für den Erhalt der Automobilindustrie kämpfen, nicht aber für die Arbeitsplätze der Solar- und Windenergie? Warum setzen sie sich nicht vehement für einen ökologischen Umbau der Wirtschaft ein?
Es scheint wohl eher eine Kombination aus Mutlosigkeit und übermäßigen innergewerkschaftlichem Einfluss der Automobil-Betriebsräte zu sein, die die IGM nicht aus den alten Gleisen herauskommen lässt. Jahrzehntelang eingeübtes Co-Management und verbissenes Festhalten an einer von der Gegenseite längst aufgekündigten Sozialpartnerschaft tragen ein Übriges zur politischen Phantasielosigkeit der gewerkschaftlichen Führungsetage bei.
Ja, sie scheinen sich an ihre einflussreichen Buddy-Positionen neben den Unternehmenslenkern gewöhnt zu haben (Frauen sind nicht mitgemeint). Keine zukunftsorientierte Kritik, verbissenes Festhalten an alten Sicherheiten und wenig Lust auf tatsächliche Transformation – diesen Eindruck musste man die letzten Jahre gewinnen. Und erst recht in diesen Tagen.
Man fordert Konjunkturhilfen für die eigene Klientel, damit sie weiter an ihren Verbrennern schrauben können. Dieses partnerschaftliche System ist nicht enkeltauglich. Das ahnte man längst. Jetzt ist es für alle offensichtlich geworden. Sehen wir zu, dass auch diesbezüglich über Alternativen nachgedacht wird!
Ein guter Kommentar drüben auf Heise.
Artikel am 21. Juni 2020 erschienen auf Piqd als Hinweis auf den Heise-Artikel Autoindustrie: Gewerkschaften mutlos