Zeitgemäße Szenarien für Online-Lehre konzipieren
Heute stellen wir euch das 2. Szenario vor:
- Klassisches Szenario
- Einstiegs-Online-Szenario
- Blended Learning Szenario
- Ko-kreatives Szenario
- Kollaboratives Szenario 4.0
2. Einstiegs-Online-SZENARIO
Ausgangspunkt im zweiten Szenario ist nicht mehr die reine Präsenzlehre, sondern eine Mischung aus Präsenz und Online. Eigentlich spielen wir hier ein Einstiegs-Online-Szenario durch, das klassische Bildungseinrichtungen schon längst in Ruhe hätten vorbereiten können, wenn sie sich beizeiten gekümmert hätten … 😉
Die klassische Lehre wird in diesem Szenario um temporäre Online-Phasen ergänzt, was bereits einige Bildungseinrichtungen schon praktizieren. Was unser Einstiegs-Szenario vom klassischen E-Learning unterscheidet? Hier wird nicht nur mit Dateiablagen und Aufgabeneinreichung gearbeitet, sondern “richtiges Online-Lernen” eingeübt.
Lehrende begleiten in diesem Szenario ihre Lernenden kontinuierlich bei ihrer asynchronen Online-Arbeit. Nicht indem sie diese Schritt für Schritt anleiten, sondern indem sie einen konzeptionellen Rahmen schaffen, innerhalb dessen die Lernenden (a) wissen, was zu tun ist und b) wann sie wen wie erreichen und sprechen können.
Dann trifft man sich in einem bestimmten Rhythmus wieder in Präsenz, arbeitet dort vertiefend, stimmt sich ab und geht dann wieder in die Online-Phase.
Auch hier kann es zum Abschluss eine Art Klausur in Form von (mehreren ?) Online-Tests geben, die sich vielleicht eher dahingehend deuten lassen, dass sie der Orientierung der Lernenden dienen, als dem Abprüfen von Kenntnissen. Alternativ können in der Abschlussbesprechung auch Gruppenarbeiten präsentiert und diskutiert werden. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie man das Szenario konzeptionell entwerfen kann.
Ist diese Art des Online-Lernens auf allen Seiten eingeübt, lässt es sich im Corona-Fall recht einfach komplett auf “online” umstellen, weil “nur” die Präsenzphasen alternativ aufgesetzt werden müssen. Vor allem die Umstellung der Präsenz-Lehre in ein Online-Format ist dabei anfangs etwas aufwändiger, ermöglicht später aber größere Flexibilität, wenn die Formate einmal entwickelt sind. Sollten dann eines Tages Präsenzveranstaltungen wieder stattfinden können, lässt sich darauf aufbauend problemlos der eigentliche “Mehrwert” von Präsenz ausspielen. Dann dreht sich das Format sozusagen um. Präsenz wird dann die Ausnahme und Online die Regel. Und das freut die meisten, weil sie sich viele unnötige Wege sparen.