„Die Schaffung neuer Unternehmen beinhaltet die Zerstörung von existierenden.“
Was wie ein zynischer Management-Satz klingt, ist in Wahrheit eine der klarsichtigsten Beobachtungen des 20. Jahrhunderts. Joseph Schumpeter nannte es einst „schöpferische Zerstörung“ – ein Begriff, der aktuell wie ein Brennglas auf die deutsche Wirtschaft wirkt.
Wolfgang Münchau formulierte es jüngst in einem Interview mit t-online noch schärfer:
„Das alte deutsche Wirtschaftsmodell ist nicht mehr tragfähig. Der Umbau ist notwendig. Die Frage ist: Wollen wir ihn gestalten – oder erleiden?“
Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Was fehlt, ist keine Technologie, sondern die Fähigkeit, uns von überkommenem Denken zu lösen.
Vom Tool-Hopping zur Denkhaltung
In Zeiten, in denen Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt in Echtzeit neu sortiert, wirken viele Reaktionen erstaunlich kleinteilig: Prompt-Sammlungen, KI-Schulungen, neue Rollenbeschreibungen, bunte Kompetenzmodelle. Verständlich – aber oft auch hilflos.
Wenn wir uns nur darauf konzentrieren, was wir lernen sollen, verlieren wir aus dem Blick, wie wir überhaupt noch lernen wollen. KI lernt in Sekunden, was wir früher in Modulen gepackt haben. Sie erkennt Muster, verknüpft Inhalte, produziert Output. Doch sie weiß nicht, warum.
Diese Frage bleibt uns. Und sie ist drängender denn je.
KI verändert nicht nur das „Was“.
Sie verändert das „Wie“ – und vor allem das „Wozu“.
Viele aktuelle Bildungsprogramme setzen auf KI-Kompetenzmodelle. Sie definieren, was Menschen können sollten, um als „fit“ für die Zukunft zu gelten. Doch oft wirken diese Raster wie eine Versicherung gegen Kontrollverlust.
Die Illusion: Wenn wir nur genug Skills anhäufen, können wir die Transformation beherrschen.
Aber Transformation lässt sich nicht beherrschen.
Sie lässt sich nur gestalten.
Und das setzt voraus, dass wir mit Unsicherheit umgehen können. Nicht mit schnellen Antworten, sondern mit klugen Fragen. Nicht mit Technikwissen allein, sondern mit Haltung, Reflexion und Kontextbewusstsein.
Was heißt das konkret für die Bildung in Unternehmen?
- Weniger Trainingskataloge, mehr Denk- und Dialogräume
- Weniger Kompetenzraster, mehr Raum, um den eigenen Lernweg zu reflektieren und einzuordnen
- Weniger Tool-Fokus, mehr Technologiebewusstsein
- Weniger Reaktion, mehr Gestaltungslust
Der kürzlich veröffentlichte EY European AI Barometer 2025 belegt das eindrucksvoll:
Nicht die Technologie-Kompetenz, sondern Mindset, Führungsverständnis und verantwortungsvolle Implementierung entscheiden darüber, ob KI in Organisationen wirksam wird.
Besonders alarmierend:
Trotz der steigenden Relevanz von KI äußern viele Beschäftigte große Unzufriedenheit mit den bestehenden Schulungsangeboten in ihren Unternehmen.
Der Wille zum Wandel ist mitunter vorhanden – aber die Lernräume fehlen.
Es reicht nicht, KI-Systeme zu implementieren.
Wir müssen auch die Menschen darauf vorbereiten – nicht nur technisch, sondern kulturell.
Deshalb haben wir ein E-Book geschrieben: „Wie KI lernen lernt“
Es ist kein Handbuch. Kein How-to. Kein Prompt-Glossar. Es ist eine gedankliche Orientierungsreise für alle, die in der Tiefe verstehen wollen, was der Einsatz von KI mit Lernen, Bildung und gesellschaftlichem Wandel zu tun hat. Und was das für die eigene Praxis bedeutet.
Was Sie erwartet:
- Was heißt Lernen, wenn Maschinen für uns mitlernen?
- Wie entwickeln wir Haltung, die navigierbar bleibt – auch im Nebel?
- Was bedeutet Bildung heute, wenn Wissen kein Ort mehr ist?
- Und Impulse für Unternehmen, die nicht nur Tools einführen wollen – sondern Denkprozesse anstoßen.
Der Betrag wird bei Teilnahme am Lernsprint vollständig angerechnet.
Fazit
Die wahre Herausforderung unserer Zeit ist nicht technischer Natur. Sie ist kulturell. Und sie beginnt – mit der Art, wie wir lernen.
